War da etwas? Zum Beispiel Klimawandel aufgrund exorbitanter CO2-Emissionen? Eine generelle These besagt, dass reiche Menschen durch größere Häuser, mehr Fahrzeuge und viele Reisen mehr CO2-Ausstoß verursachen als weniger begüterte Menschen. Diese These scheint nun endgültig von drei Personen bewiesen zu sein - den drei Milliardären vom Weltallbahnhof. Elon Musk macht den Weltraum schon längere Zeit mit seinem Weltraumunternehmen unsicher, immerhin zum Teil auch im Auftrag der NASA. Richard Branson und Jeff Besos verwirklichen sich dagegen wohl eher einen Kindheitstraum und haben Weltall-Tourismus für wenige ausgewählte Menschen im Sinn. Die Warteliste von Branson scheint sich auf rund 600 verkaufte Tickets für einen kurzen Trip ins All zu belaufen. Nun könnte man ausrechnen, wieviel CO2 und Schadstoffe so ein Fun-Flug ins All produziert und mächtig schimpfen. Dabei sind hier aber auch positive Aspekte zu sehen. Ähnlich wie in dem nicht von jedem goutierten Motorsport Formel 1 wird hier in einer Entwicklungswerkstatt wichtige Forschung betrieben, die nicht nur für Touristen-Flüge nützlich sein wird. Zur allgemeinen Akzeptanz sollten jedoch auf jeden Fall Kompensationsmechanismen eingeführt werden, die die Umweltbelastung annähernd ausgleichen. Und es ist ein schönes Beispiel, wie Wirtschaftswachstum entstehen kann. Waren früher nur staatliche Behörden für die Nutzung und Beschickung des Alls zuständig, heute übernehmen nun zunehmend private Unternehmen, wie Musks „SpaceX“ Versorgungsflüge zu der internationalen Raumstation ISS. Einer US-Studie zufolge wird das Volumen der Weltraumwirtschaft seit 2015 von 315 Mrd. USD bis 2021 auf ca. 395 Mrd. USD gestiegen sein. Bis 2040 werden jedoch bis über eine Billion (1.000 Mrd.) USD prognostiziert. Dabei handelt es sich aber nicht nur um Trägerraketen und Weltraum-Taxen, sondern auch um Erdbeobachtungssysteme und um Satellitenanwendungen (TV, Radio, Breitbandinstallationen), welche wohl nahezu 50% dieses Wachstums ausmachen werden. Die wachsende Bedeutung dieses Themas wird auch dadurch deutlich, dass die Bundeswehr heute ihr „Weltraum-Kommando“ startet, welches sich auch um die Sicherheit von Satellitensystemen durch die Überwachung von Weltraumschrott kümmern soll. Die militärische Nutzung des Alls ist in China, Russland USA und Frankreich schon länger ein heißes Thema.
Die Börsianer beschäftigen derzeit eher irdische Probleme und hierbei vor allem die Entwicklung der Covid-19-Pandemie und deren Auswirkung auf die globale Wirtschaftserholung. Hierzulande sind sämtliche Frühindikatoren, wie der Ifo-Geschäftsklimaindex, der ZEW-Index, das Dienstleister-Vertrauen oder auch das Konsumklima steil nach oben gerichtet, wenn auch von unterschiedlichen Niveaus aus. Dies führt dazu, dass rundum die Wachstumsprognosen eher nach oben korrigiert werden. Die damit einhergehende Inflation wird im Konsens als vorübergehendes, allenfalls mit einem zukünftig leicht erhöhten Basis-Sockel versehenen Phänomen gesehen. Dies würde bedeuten, dass sich die Zentralbanken Zeit lassen können, auf eine etwas restriktivere Politik überzugehen. Die Börsen erfreut das und lässt die Indizes, wie den S&P 500 und gestern den DAX regelmäßig neue Rekordstände erreichen.
Inwieweit die US-Finanzministerin Barbara Yellen mit ihrer Warnung Recht bekommen könnte, dass ein Wiederaufflackern der Covid-19-Pandemie die Wirtschaftserholung verzögern könnte, bleibt abzuwarten. Das große Feldexperiment Großbritanniens, die laufenden Ansteckungszahlen zu ignorieren und alle Covid-19-Maßnahmen abzuschaffen, solange die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle aufgrund einer hohen Impfquote auf niedrigem Niveau bleiben, wird von aller Welt beobachtet. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass die hohe und stetig steigende Zahl an zweifach geimpften Menschen für eine Entspannung in der Pandemie sorgen wird. Wenn sich dies endgültig bestätigt, dürfte der Druck auf Impfverweigerer wachsen. Griechenland und Frankreich prüfen schon Einschränkungen für Nicht-Geimpfte, wie z.B. ein Aufenthaltsverbot in den Innenräumen von Restaurants. Hierzulande ist es noch nicht soweit. Die „niederschwelligen“ Impfangebote ohne aufwendige und starre Terminvereinbarung und Impfangebote vor Ort in Stadtteilen mit Impfbussen, in Einkaufszentren oder auf zentralen Plätzen werden nochmals eine deutliche Steigerung der Impfquote bewirken. Für den Rest der Impfverweigerer, daneben leider aufgrund des noch fehlenden “Kinder-Impfstoffs“ auch die noch nicht impffähigen Kinder, bedeuten die dann unweigerlichen breiten Öffnungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Infektion, die zur Herdenimmunität beiträgt. Generelle Lockdowns dürften daher der Vergangenheit angehören, viele Branchen, wie Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel werden aufatmen und sich in letzter Sekunde retten können. Das Impfwettrennen mit dem Virus geht also in die nächste und entscheidende Runde.